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Zwei Briefe von 1837 & 1839 aus Goslar. --- Geschrieben von C. Walther, der sich dort frisch als praktischer Arzt niedergelassen hatte (vorher lebte er in Hannover). In den "Hannoverschen Annalen für die gesamte Heilkunde" von 1837 ist seine Versetzung (im Zeitraum der letzten beiden Vierteljahre des Jahrs 1836) vermerkt. Im zweiten Vierteljahr 1836 wurde einem Carl Walther die Erlaubnis erteilt, sich als Arzt in Hannover niederzulassen; es handelt sich wohl um dieselbe Person. --- Umfang: jeweils drei beschriebene Seiten (22,2 x 13,5 cm); auf der vierten Seite jeweils Adressierung an "Herrn Dr. Althaus Wohlgeboren" (ohne Ortsangabe), d.i. der Privatdozent und spätere Professor der Philosophie in Berlin Karl Heinrich Althaus (1806-1886). -- Aus dessen Nachlass. --- 1.) Brief Goslar, 9. Juli 1837. --- Auszüge: "Zuvörderst, bester Junge, meinen herzlichsten Glückwunsch zur erlangten höchsten academischen Würde! Und den Doctorhut hast Du Dir aus Halle geholt? [.] Mögest Du nun Dein Plätzchen in Berlin oder sonst wo finden, und so bald, wie möglich, ein ordentlicher Professor werden! - So ganz festes Poste habe ich hier auch noch nicht genommen, denn Du weißt, daß ich höher hinaufstrebe. Wenn's hier so fortgeht, wie es angefangen hat, so habe ich am Ende des Jahres nicht 50, geschweige denn 200 fl. eingenommen; und da kann man mir's wohl nicht verargen, wenn ich auf einen Hafen lossteure, woher mir ein Fixum entgegenlacht. Verfehle ich das Ziel, nun so bleibt mir zunächst die alte Kaiserstadt noch ein leidlicher Zufluchtsort, wo ich genug hoffen und harren kann. Du meinst, ich hätte [in Han]nover bleiben sollen. Ja, damals waren die Aussichten nicht sonderlich; jetzt freilichm wo dort mehr Leben herrschen wird, ist es etwas Anderes; allein ich bin nun einmal fort! Ferner glaubst, es sei besser gewesen, gleich nach Clausthal zu wandern; jedoch das ging nicht. Denn noch vor ½ Jahre hielt man das alte Privilegium aufrecht, in den beiden Bergstädten nur 2 Aerzte existiren zu lassen [.]. König Ernst August hat von seiner neuen Residenz Besitz genommen; allein keinesweges ist der Jubel so groß, noch die Illumination so brillant gewesen, wie es in der Zeitung hieß. [.] Der König hat seinen Einzug in preußischer Uniform gehalten, und obschon er sich zum Feldmarschall der Hannöberschen Armee gemacht hatm so erscheint er doch noch immer in jener Uniform." --- Gemeint ist Ernst August I. (1771-1851) von Hannover, der nach seiner Krönung 1837 ins Leineschloss in Hannover zog. Er war reaktionär und beim Volk unbeliebt. --- Signiert "Dein C. Walther." --- In einem Nachtrag am Rand stellt er die Frage: "Lässest Du etwa unter dem Namen von 'Carl Haltaus' in ein (ich weiß nicht mehr, welches?) Journal Gedichte einrücken?" --- 2.) Brief Goslar, 24. Juni 1839. --- Auszüge: "Theuerster Althaus! Da ich nachgerade wieder zu meinem Bischen Verstande gekommen bin, so will ich muß ich dasselbe nun auch gebrauchen, um Dir endlich eine Schuld abzutragen, die schon so lange auf meinem Gewissen haftet. [.] "Ja ich bin auch von diesem edlen Rosse gradation herabgekommen, erst auf den Maulesel Hannover und nun auf den Esel Goslar; und wenn Du fragstm wie es mir nach zweijährigem Traben ergehe, so muß ich antworten: schlecht. Deßhalb spähe ich denn auch immerfort nach einem andern gutmüthigen Thiere [.] Vielmehr habe ich mein Augenmerk jetzt auf Lauterberg gerichtet, dessen Arzt sich um eins der Physicate Gifhorn und Liechow beworben hat. [.] Und so gehabe Dich denn wohl! Dein C. Walther." --- In einem Nachtrag über einen Leseverein in Goslar und seine überstandene Krankheit (Typhus petechialis). --- Zustand: Briefe gefaltet, Papier gebräunt, mit Randschäden (mit geringem Buchstabenverlust). Seller Inventory # Althaus 23-03 Connor (4)
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