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Brief Triest Trieste 1859, u.a. über Militär (Sardinischer Krieg) --- Sehr interessanter und inhaltsreicher Brief von 1859 aus Triest, signiert "Klinkowström", d.i. wohl der Beamte und Publizist Alphons von Klinkowström (1818-1891), Statthaltereirat in Triest, später Herausgeber von Metternichs nachgelassenen Papieren. Gerichtet an eine "Ecellenz", d.i. Karl Ritter von Mertens (1803-1874), ab Mai 1859 provisorischer Generaldirektor am k.k. Armee-Oberkommando, davor 1854 Militär- und Zivilgouverneur von Triest, Statthalter des Küstenlands und Präsident der Zentral-Seebehörde. U.a. über Militärisches (Aufzählung der neuen Befestigungsanlagen, Wechsel im Kommando der italienischen Armee, dann über das IV. k.k. Armeekommando und dessen Führer Franz Schlik zu Bassano und Weißkirchen, Möglichkeit des Waffenstillstands etc.). Dann auch über die Lage in Triest: "Das öffentliche Leben biethet hier gar keine Abwechslung mehr. Nicht einmal Zapfenstreiche oder Musicken am großen Platze werden gebothen. Unser gegenwärtiges Regiment ist still und ernst." Triest 1859 Deutsche Handschrift auf Papier, datiert Triest, den 15. Juni 1859. --- Umfang: 8 Seiten (21,8 x 17,5 cm), ohne Umschlag. --- Zustand: Blätter fleckig und mit Knicken, erstes Blatt unten mit Ausriss (ohne Textverlust). Der Sardinische Krieg, auch Zweiter Italienischer Unabhängigkeitskrieg genannt, war einer der drei Italienischen Unabhängigkeitskriege. Er wurde 1859 zwischen dem Kaisertum Österreich einerseits und Sardinien-Piemont und dem französischen Kaiserreich unter Napoleon III. andererseits geführt. Napoleon III. hatte Sardinien zum Krieg ermutigt und sich für seine Hilfe die Grafschaft Nizza und Savoyen versprechen lassen. Sardinien-Piemont wollte das Königreich Lombardo-Venetien von österreichischer Herrschaft befreien und sich selbst einverleiben. Napoleons Plan war es, ein geeintes Italien unter französischer Vorherrschaft zu errichten. Der Krieg zog sich allerdings in die Länge, was sowohl die französisch-sardinische Seite als auch Österreich in Bedrängnis brachte. Der Feldzug Österreichs, das als Angreifer keinen Anspruch auf militärische Hilfe des Deutschen Bundes hatte, verlief erfolglos. In Frankreich erlahmte die Kriegslust angesichts der großen Menschenverluste in Italien und der Aussicht, demnächst von Preußen angegriffen zu werden. Preußen war unter dem Druck der deutschen Öffentlichkeit zwar nur zögernd gegen Frankreich aufmarschiert, bedrohte aber nun als möglicher Retter wiederum die Vormachtstellung Österreichs in Deutschland. Die Kriegsgegner befreiten sich aus ihrer militärisch-diplomatischen Zwangslage, indem sie plötzlich am 11. Juli 1859 einen Waffenstillstand aushandelten. Österreich teilte das Königreich Lombardo-Venetien und trat den westlichen Teil (die Lombardei) an Frankreich ab, während es den östlichen Teil (Venetien) behielt. Frankreich übertrug die Lombardei an Sardinien-Piemont. Durch die Erschütterung der österreichischen Herrschaft in Norditalien schlossen sich noch weitere Staaten Sardinien-Piemont an, woraus schließlich 1861 das Königreich Italien entstand. (Quelle: wikipedia.) --- Klinkowström, Alphons Frh. von, Beamter und Publizist. * Wien, 25. 1. 1818; Wien, 2. 3. 1891. Sohn des Folgenden, Bruder der beiden Jesuiten P. Josef von Klinkowström (s. d.) und P. Max Klinkowström (s. d.). Studierte an der Univ. Wien Jus und trat dann in den Staatsdienst ein. Zunächst in der niederösterrischen Landesverwaltung eingesetzt, war er 1856-66 als Statthaltereirat in Triest tätig. Bis zu seiner Versetzung nach Tirol 1866, die mit seiner Ernennung zum Hofrat erfolgte, gehörte er als Abgeordneter dem Istrianer Landtag an. 1868 verließ er dann, wie er selbst sagt, gelegentlich der Reorganisierung der politischen Behörden aus eigenem freien Antriebe den Staatsdienst und widmete sich publizistischer Tätigkeit, von der außer einer familiengeschichtlichen Arbeit zwei bedeutende historische Quellenwerke Zeugnis geben. Korrespondierendes Mitglied der. Seller Inventory # 23539
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