About this Item
Brief Friedrich Franz I. zu Mecklenburg Schwerin 1789, Signatur Stephan Werner von Dewitz, über Projahn in Parchim Schnörkelbrief im Namen von Herzog Friedrich Franz I. zu Mecklenburg (1756-1837), eigenhändig signiert vom Geheimerratspräsidenten Stephan Werner von Dewitz (1726-1800). --- Ausgestellt von der Regierung in Schwerin; gerichtet an den Superintendenten des Kirchenkreises Parchim Georg Gottlieb Beyer (1737-1808) in Ludwigslust, Vater des Juristen und Archivars Wilhelm Gottlieb Beyer (1801-1881). Betrifft eine Bewerbung des Kolloborators "Projahn in Parchim um den Titel als Subrector und um eine jährliche Miete von 234 rth. aus der Kirchen-Oeconomie." --- Gemeint ist Christian Friedrich Projahn. Schwerin 1789 Deutsche Handschrift auf Papier (31,5 x 20 cm), datiert Schwerin, den 16. Mai 1789. --- Zustand: Papier etwas fleckig und mit Eckknick; das herzogliche Siegel fehlend. Stephan Werner von Dewitz (* 20. März 1726 in Cölpin; gest. 26. Januar 1800 in Schwerin) war Präsident des Geheimen Rates von Mecklenburg-Strelitz, später von Mecklenburg-Schwerin. Familie: Stephan Werner von Dewitz (Nr. 417 der Geschlechtszählung) entstammte der so genannten Jobst Linie des alten pommersch-mecklenburgischen Uradelsgeschlechts von Dewitz. Er wurde geboren als Sohn des in dänischen Diensten stehenden Otto Balthasar von Dewitz, von dem er 1749 das Gut Cölpin in Südostmecklenburg erbte, und der Dorothea Elisabeth, geb. von Raven. Er hatte drei Brüder und sieben Schwestern. Verheiratet war er in erster Ehe mit Marie Helene Tugendreich, geb. von Bardeleben (1746-1767), die kurz nach der Geburt eines gemeinsamen Sohnes ebenso wie dieser starb. In zweiter Ehe heiratete er Bernhardine, geb. von Bülow (1747-1804; a.d.H. Cammin). Diese Ehe blieb kinderlos. Herr von Dewitz ist lang von Statur, schlank und blauäugig und schön von Gesicht. Er hat einen einnehmenden Anstand und ist dabei leutselig und gesprächig. Er ist mitunter ohne doch leichtsinnig zu sein, kühn zu großen Unternehmungen, aber nicht unbedachtsam, ein Wirt ohne daß man ihn einer zu großen Sparsamkeit beschuldigen könnte, und ein wahrer Verehrer der Religion ohne Bigotterie und Vorurteile. Leben: Mecklenburg-Strelitz: Nachdem er zunächst zu Hause erzogen wurde, schickten ihn seine Eltern 1742 für drei Jahre auf die Ritterakademie in Dom Brandenburg, Zögling 421, danach auf die Universität Jena. Nach Abschluss der Ausbildung trat er bei dem damals in Mirow lebenden apanagierten Prinzen, Herzog Carl (Ludwig Friedrich), eine Stelle als Kammerjunker an und geriet dadurch ins Zentrum der Aufklärung im Strelitzschen Landesteil. Als dieser 1752 starb, blieb er zunächst Rat von dessen Witwe. Nachdem kurz danach auch der regierende Herzog Adolf Friedrich III. starb, folgte als Regent im Landesteil Mecklenburg-Strelitz dessen Neffe, der erst fünfzehnjährige Herzog Adolf Friedrich IV. Wegen unklarer Hausgesetze und dem politischen Tauziehen im Vorfeld des Landesgrundgesetzlichen Erbvergleichs (LGGEV) ging der Regierungswechsel unter erheblichen Turbulenzen einher. Ziel der verschiedenen agierenden Parteien war es, die Vormundschaft über den neuen Regenten zu erlangen und dadurch eigene Verhandlungspositionen zu stärken. Adolf Friedrich III. hatte die Vormundschaft seiner Witwe übertragen. Die Gegenpartei unter Christian Ludwig II., regierender Herzog im Landesteil Mecklenburg-Schwerin, die auch Ansprüche auf die Vormundschaft anmeldete, marschierte daraufhin erfolgreich in Mecklenburg-Strelitz ein und übernahm dort die Regierung. Den jugendlichen Thronfolger hatte man in Begleitung von Dewitz jedoch schon im preußischen Ausland in Sicherheit nach Greifswald gebracht. 1753 erklärte Kaiser Franz I. den Herzog für volljährig, was den Konflikt beendete. Dewitz wurde mit dem dies belegenden Diplom nach Schwerin entsandt, um Christian Ludwig zu informieren. Nach der Rückkehr von Herzog Adolf Friedrich IV. aus Greifswald wurde Dewitz zum herzoglich mecklenburg-strelitzschen Wirklichen Hof- un. Seller Inventory # 23801
Contact seller
Report this item