Synopsis
Als der Künstler, Philosoph und Autor Timothy Speed wegen seines gesellschaftlichen Engagements pleite ging, erklärte er seine Verweigerung gegenüber Anordnungen des Jobcenters schlicht zum Wirtschaftsförderungsprogramm. Er revolutionierte damit das Verständnis von Arbeit, Leistung und Armut. Seine Provokation hebelte nicht nur das umstrittene Hartz IV System aus, auch die Arbeitsministerin war öffentlich blamiert. Denn er hatte mit seinem unangepassten Verhalten recht. Das Hartz IV Gesetz hätte es nach erscheinen dieses Buch eigentlich nicht mehr geben dürfen. Im folgenden Essay rechnet er mit dem grundlegend falschen Verständnis von Armut und Arbeitsmarkt ab. Er entlarvt die Strategien, mit denen die Armen heute, um den Niedriglohnsektor auszuweiten und Sozialabbau zu legitimieren, als die angeblich Schuldigen an der wirtschaftlichen Schwäche missbraucht werden. Denn sie entpuppen sich für die Wirtschaftsführenden schlicht als Konkurrenz. Seine Perspektive ist neu und zeigt, weshalb das Soziale eben nicht im Widerspruch zur ökonomischen Sichtweise steht. 2014 wurde das Buch, mit der Aufforderung, die massive Gewaltanwendung gegenüber Armen unter Hartz IV zu beenden, an die Bundesministerin Andrea Nahles übergeben. Obwohl mehrere BestsellerautorInnen, u.A. der frühere Chef des UNHCR und ein Vizepräsident des Europaparlaments, das Buch lobten und für wichtig erklärten, verweigerte die Ministerin jede Reaktion auf die darin beschriebenen Missstände. Anschließend wurde Timothy Speed von staatlichen Behörden massiv bedroht und schikaniert. Im Hartz IV System galt und gilt bis heute, sollten er und andere nicht mit ihrer kritischen, künstlerischen Arbeit aufhören, würden sie als Intellektuelle einfach in die Obdachlosigkeit sanktioniert. Dass unter Hartz IV die kritische Arbeit von Kulturschaffenden und Intellektuellen nicht selten als asoziales Verhalten gebrandmarkt wird, was für die Betroffenen den kompletten Entzug der Existenzgrundlage zur Folge haben kann, ist bis
Product Description
Ein neues Buch starkt die Position der Armen und dreht den Spiess um. Timothy Speed zeigt in seinem Essay eindringlich, provokant und intelligent, wie Armut in Volkswirtschaft, Politik und Kultur missverstanden und Entwicklungspotenzial in der Gesellschaft dadurch verhindert wird. Armut ist selten auf diese Weise beschrieben worden, von einem der sie aus eigener Erfahrung kennt und sich zugleich seit Jahren mit Gesellschaftsentwicklung befasst. Er gibt den Armen ihre Kompetenz zuruck und fordert eine Wirtschaft, die sich mehr auf kreative Prozesse einlasst und aufhort die Armut zu damonisieren. Speed entlarvt die traditionellen Vorurteile, Missverstandnisse und Rollenbilder in der Armut und auch, wie diese von den Eliten benutzt werden, um die Meinungsmacht in der Gesellschaft zu lenken. Finden die Armen zur verbotenen, inneren Starke, ergrunden ihr entwertetes Wissen, durch welches Gesellschaft hinterfragt und neu gestaltet werden kann, werden auch ihre naturlichen Kompetenzen sichtbar, die teils bewusst vom Markt ausgeschlossen werden. In diesem Prozess der bewertungsfreien Bewusstmachung von tieferen Zusammenhangen, muss der Gesellschaftsvertrag, die Beziehung zwischen Armen, Arbeitern, Unternehmen, Eliten und Staat neu und gleichberechtigt verhandelt werden. Speed lebt hier einen selbstbewussten Verarmten vor, der Anspruche stellt und von der anderen Seite der Armutserfahrung erzahlt. In seinen systemkreativen" Ansatzen und Prozessen zeigt er auch Antworten auf die Frage, wie neue Markte, ja eine ganz andere Okonomie, durch einen offeneren Umgang mit der Armut entstehen konnte. Eine verdrangte Perspektive, die gesehen und deren Stimme gehort werden sollte."
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