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4-seitige Broschüre (25,3 x 20,5 cm). Zwar undatiert, aber die Kundenempfehlungen (1828-1834) lassen auf eine Entstehungszeit um 1835 schließen. Die Datierung der "besonderen Anzeige" der Erfinderin Maria Clementine Martin (Köln, den 30. Oktober 1844) ist sicherlich ein Druckfehler (für 1833 oder 1834), da diese bereits am 9. August 1843 gestorben ist. -- Kundenempfehlungen stammen u.a. vom Bonner Mediziner Prof. Christian Friedrich Harleß (1773-1853) und vom Aachener Badearzt Leopold Zitterland. -- Zustand: Ohne Einband. Papier fleckig und knittrig, mit Randschäden und kleineren Fehlstellen. Die Klosterfrau Zürich AG (auch Klosterfrau Healthcare Group) ist ein Schweizer Pharmaunternehmen im Bereich der Selbstmedikation mit Sitz in Zürich und operativer Hauptzentrale in Köln, dessen bekannteste Marke sein Hauptprodukt Klosterfrau Melissengeist ist. Entstehungsgeschichte: Vorgeschichte: Das Hauptprodukt Klosterfrau Melissengeist ist die Erfindung der Nonne Maria Clementine Martin (* 1775, gest. 1843), die am 2. Oktober 1792 als Novizin in das Annuntiatinnenkloster St. Anna in Coesfeld eintrat. Ob sie dort, wie oft behauptet, die Herstellung geheimer Kräuterrezepturen, darunter auch die des alten Geheimrezeptes des "echten spanischen Melissenwasser", kennenlernte, ist fraglich. Nicht anders steht es mit der Behauptung, sie habe alte Rezepturen verbessert und neue entwickelt. Als der Rheingraf Salm-Grumbach das Kloster 1803 für den Bau einer Residenz beanspruchte, zog sie mit ihrem Konvent ins Kloster Glane bei Gronau, das allerdings 1811, wie so viele Klöster zuvor, ebenfalls säkularisiert wurde. Sie zog schließlich in die Paterskerk nach Tienen bei Brüssel und versorgte am 18. Juni 1815 in der Schlacht bei Waterloo die verwundeten deutschen Soldaten unter Generalfeldmarschall Blücher. Hierfür erhielt sie von König Friedrich Wilhelm III. eine jährliche Leibrente von 160 Talern zuerkannt. -- Gründung und Ausbau des Geschäfts: Am 27. April 1825 kam sie nach Köln und wohnte bei dem 86-jährigen Domvikar Johann Gumpertz (* 1739) im domnah gelegenen Haus Auf der Litsch Nr. 1, das dem Domkapitel gehörte. Ob sie den Geistlichen gepflegt hat, ist nicht überliefert, liegt aber nahe. Von heute auf morgen trat sie unter der Adresse Auf der Litsch No. 1 als Herstellerin von Kölnisch Wasser auf. Zuvor war sie auf dem Gebiet nie in Erscheinung getreten. In der Kölnischen Zeitung erschien - mit einer Auflage von 8000 Exemplaren - am 6. November 1825 ihre erste Anzeige, in der sie ihr Eau de Cologne anbot: "Ein sich selbst empfehlendes echtes Kölnisch Wasser ist zu haben. Auf der Litsch No. 1, die große Flasche zu 6 Silbergroschen, 3 Pfennig". Mit ihr konkurrierten 64 Firmen, die Kölnisch Wasser herstellten. Es folgte am 7. Mai 1826 eine weitere Anzeige, worin sie ihr "selbst gefertigtes Kölnisches Wasser" bekannt machte. Die Unternehmensgründung erfolgte mit der Eintragung am 23. Mai 1826 im städtischen Magistratsregister (Handelsregister) unter der Firma "Maria Clementine Martin Klosterfrau". Seit dem 17. Juni 1827 produzierte sie ihr "ächtes Carmeliter-Wasser" (echtes Carmeliterwasser) in einem Haus am Domhof Nr. 19, in dem sie zunächst zur Miete wohnte, das sie aber später kaufen konnte. 1829 begann der 14-jährige Peter Schaeben eine Lehre als "Gehülfe" in ihrem Betrieb. Am 7. November 1829 richtete die "Klosterfrau Maria Clementine Martin, Köln am Rhein, ein allerunterthänigstes Gesuch" an König Friedrich Wilhelm III., in dem sie um "die Allerhöchste Erlaubniß bat, den Preußischen Adler auf ihren Fabrikaten führen zu dürfen". Bereits im Januar 1830 erhielt sie vom preußischen Innenministerium die Genehmigung, "die Etiquette des von ihr fabricirten Melissen- und Cölnischen Wassers mit dem preußischen Adler versehen zu dürfen". Am 17. Oktober 1831 hinterlegte sie beim Rat der Gewerbeverständigen der Stadt Köln ihre "Fabrikzeichen", zu dem der preußische Adler und das Ordenswappen der Karmeliter gehörte. Die erst nach Inkrafttreten des Markeng. Seller Inventory # 22503
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