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Deutsche Handschrift auf Papier, datiert Berlin, 19. Mai 1837. Postalisch gelaufen nach Posen. Umfang: eine Textseite und eine Adresseite (diese schräg beschnitten). Mit mehreren Empfangsvermerken. -- Zustand: Kräftiges Papier etwas fleckig, mit kleinen Löchern in der Falz. Das Siegel des Preußischen Innenministeriums nur noch zur Hälfte vorhanden. Über Eduard von Flottwell, Albrecht von Alvensleben und Gustav von Rochow (Quelle: wikipedia): Eduard Heinrich Flottwell, ab 1861 von Flottwell, (* 23. Juli 1786 in Insterburg, Ostpreußen; gest. 28. Mai 1865 in Berlin) war ein deutscher Richter, Verwaltungsjurist und Staatsminister im Königreich Preußen. Als seine wichtigste politische Aufgabe gilt seine Amtszeit als Oberpräsident der Provinz Posen von 1830 bis 1841. Mit seiner Reform- und Eindeutschungspolitik verfolgte er dort das Ziel, die als eher königstreu angesehenen Bürger und Bauern gegenüber dem polnischen Adel und dem katholischen Klerus zu stärken. Seine Amtszeit, die auch als "Ära Flottwell" bekannt wurde, gilt einerseits als Zeit der illiberalen, antipolnischen Germanisierung. Andererseits wird als Ergebnis der Flotwellschen Politik eine politische und gesellschaftliche Modernisierung gesehen. Herkunft: Seine Eltern waren der Polizeidirektor von Insterburg Johann Friedrich Flottwell (1752-1829) und dessen Ehefrau Amalie, geborene Sanden (1764-1835). Leben: Flottwell studierte Rechtswissenschaft an der Albertus-Universität Königsberg. Nach der Promotion zum Dr. iur. Im Februar 1805 begann er als Auskultator beim Hofgericht Insterburg eine juristische Laufbahn. Nach dem Assessorexamen kam er an das Oberlandesgericht Königsberg, das ihn 1808 an das unterstellte Obergericht in Insterburg abstellte. Er wechselte von der Rechtspflege in die innere Verwaltung Preußens und wurde 1812 Regierungsrat und Justitiar bei der Regierung in Gumbinnen. 1816 kam er als Oberpräsidialrat zu seinem Mentor Heinrich Theodor von Schön im westpreußischen Danzig. 1825 wurde er Regierungspräsident in Marienwerder. Er bewährte sich in der Verwaltung des Regierungsbezirks Marienwerder, der oft von Hungersnot und Überschwemmungen der Weichsel heimgesucht wurde. Zur Zeit des Novemberaufstands der Polen in Kongresspolen fürchtete die preußische Regierung, auch in Posen könne es zum Aufstand kommen. Deshalb wurde Flottwell im Dezember 1830 zum Oberpräsident der Provinz Posen berufen und der Statthalter Anton Radziwill seines Amtes entpflichtet. In der Folge unterstützte man die Russen bei der Niederschlagung des Aufstandes, während Flottwell in den kommenden zehn Jahren eine Germanisierungspolitik umsetzte, wie sie bereits von Schön in Westpreußen verfolgt hatte und die als "Ära Flottwell" bekannt wurde. Ziel war es, den polnischen Adel und den katholischen Klerus zurückzudrängen und das Bürgertum und die Bauern zu stärken. Flottwell setzte durch, dass die Landräte nicht mehr von den Kreisständen, sondern durch den preußischen Staat ernannt würden, und dass nicht mehr die Woyts, sondern staatliche Distriktkommissare die örtliche Polizeigewalt ausübten. Er ließ die Städteordnungen und die Verordnungen zur Gewerbefreiheit revidieren, um die Selbstverwaltungsrechte der Städte zu stärken. Polen wurden damit aus der Verwaltung entfernt. Die polnische Sprache wurde aus den Schulen und dem öffentlichen Leben gedrängt, indem man die deutsche Sprache 1832 zur Amts- und Gerichtssprache erklärte und deutsche Schulen gründete. Über einen von ihm eingerichteten staatlichen Fonds finanzierte Flottwell den Ankauf polnischer Güter, um das Land anschließend an Deutsche zu verkaufen. Juden wurde der Erwerb der Bürgerrechte erleichtert, um sich ihrer Loyalität zum preußischen Staat zu versichern. Der Konflikt mit der katholischen Kirche verschärfte sich, als Flottwell die Vereinigung des Erzbistums Gnesen mit dem Bistum Posen durchsetzte. Im Streit um die interkonfessionelle Mischehe verfügte Flottwell 1838 die Absetzung und Verbannung des Erzbischofes Marcin Dunin-Slugu. Seller Inventory # 22870
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