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Gest., grenzkolorierte Faltkarte (50 x 59.5 cm, innerer Rahmen/Kartenbild 48.3 x 42 cm) in 15 Segmenten a. weisses Rohleinen aufgezogen (ev. wenig später). Linke obere Ecke mit Rokoko-Kartusche (Akanthus, Roccaillen, Wein- u. Brotsymbole), Zeichen- u. Massstabkartusche unten links, Windrose unten mittig, Ortsregister beidseits des Kartenbildes. Bis an die Einfassungslinien beschnitten, unter weitestgehendem Verlust von 'Tob. Conr. Lotter sc. Aug. Vind.' Gesamthaft sauberes, recht gutes Exemplar. - - Lorenz 1900, p. 158, Fb, N. 21890-91, mit Massangabe 0,42 x 0,49 m [B x H], dat. '(ca. 1745)', klassifiziert als 'Nachdruck' von P. Schenk jun., Geographische Charte des Herzogthums Magdeburg und Halle, 'mit lateinischen statt deutschen Landesbezeichnungen und anderer Coloratur', 1 : 305'000, 0,40 x 0,51 m, dat. '(c. 1756)', auf 1745 berichtigt p. 160. - Kolorierte Exemplare digitalis. in ULB Sachsen-Anhalt; vorliegende Version noch ohne Lotters Impressum unterhalb Bayer Naumburg (Beyernaumburg). - Die Karte wurde von Seutter bearbeitet bzw. besorgt, ('curante') resp. herausgegeben; dies geschah gem. Sandler (p. 16) im Rahmen des sog. Sächsischen Spezialatlas mit 18 Karten. Ob Seutter überhaupt einen solchen Atlas publizierte, lässt sich allerdings nicht verbindlich belegen (vgl. KVK). Sein Oeuvre besteht "überwiegend aus Nachstichen und Kompilationen von Karten anderer Verlage" (NDB), wozu auch das vorliegende Blatt gehört (zu den 'Originalkarten', "die er nach Originalzeichnungen gestochen und unter Nennung des Autors herausgegeben hat" s. Chr. Sandler, in: Mitt. d. Ver. f. Erdkunde zu Leipzig, Jg. 1894, Leipzig 1895, p. 33). - Die Zeichnung dieser Karte des Herzogtums Magdeburg wird bis heute dem sächs. Theologen u. Kartographen Adam Friedrich Zürner (Mariney 1679-1742 Dresden) zugeschrieben, der ein grosses Kartenwerk von Sachsen, den sog. Atlas Augusteus (ADB, Zürner), konzipiert hatte, welcher jedoch unvollendet und zu Lebzeiten Zürners unveröffentlicht geblieben ist. Nach Zürners Tod wurde ein Grossteil der noch vorhandenen Blätter "an Peter Schenk in Amsterdam [verhandelt], welcher sie von 1745 bis 1760 stechen liess, Zürner's Namen aber dabei verschwieg [.]. So entstand der Schenksche oder vielmehr Zürnersche Atlas von Sachsen. Auch die von anderen Landkartenverlegern der damaligen Zeit, wie Homanns Erben in Nürnberg, Seutter, Lotter und Probst in Augsburg, Le Ronge in Paris, herausgegebenen Karten sind sämmtlich Abdrücke der Zürnerschen Karten." (Zschoke, in: Arch. f. Post u. Telegraphie, Bd. 20, Berlin 1892, p. 174) - Die neuere Forschung zeigt, dass der Weg zu diesen Karten primär über Peter od. Pieter II. Schenk (Amsterdam 1693-1775 ibid.) führt, und bezüglich der Urheberschaft derselben eher von Zürners Atelier, Werkstatt oder 'Schule' gesprochen werden müsste : "Neben dem ab 1719 fest in Leipzig ansässigen Johann Georg Schreiber darf Schenk als bedeutendster Verleger sächsischer Spezialkarten in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gelten. Sein besonderer Erfolg beruhte auf der zeitweilig engen Kooperation mit Adam Friedrich Zürner und dessen Schule. [.] Die Herstellung der Schenkschen Karten und Bilder fand jedoch immer in Amsterdam statt. [.] Mitte der 1740er-Jahre begann die Hochphase der Zusammenarbeit mit der Zürner-Schule. In dichter Folge publizierte Schenk seitdem Karten der kursächsischen Kreise und Ämter, die ganz in Zürnerscher Darstellungsmanier gehalten waren" (P. Wiegand, 2006, in: Sächs. Biografie, online). 1752-1760 publizierte Schenk seinen 'Atlas Saxonicus Novus' mit 30 bis 49 Karten, von denen nur 4 von Zürner, die übrigen jedoch von Trenckmann sen., einem ehem. Mitarbeiter Zürners, und seinem Sohn entworfen worden waren. "Beide Trenckmanns waren in der Zürnerschen Darstellungsmanier erfahren, was erklärt, dass die Karten des Schenkschen Atlas schon den Zeitgenossen als Zürnersche Karten galten, ohne im engeren Sinn ein Werk dieses Kartografen zu sein." (ibid.). - Seutter hatte "1747 seinerseits. Seller Inventory # Kar080525
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