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Farbig lithogr. Einzelblatt (41 x 29.5 cm) mit dezenten partiellen Glanzeffekten a. festem (Litho-) Papier, Sujet : vor einem im Bau befindlichen Schanzwerk wohl Wache stehender Sappeur-Soldat, Tschako (Käppi) mit eidgenössischer Kokarde (Schweizerkreuz), schwarzem Pompon und gekreuzten Äxten, sowie mont. Nummer '7', dunkelblaue, rot passepoilierte Uniform mit Stehkragen, blaue Patten mit schwarzer Nummer '7', vor sich am Boden aufgestützt haltend das Langgewehr (Repetiergewehr Mod. 89) mit aufgepflanztem Vierkant-Stichbajonett (wohl Ord.1889/92), an seiner linken Seite ein langes Seitengewehr (Faschinenmesser?) mit Messinggarnitur (gerade Parierstange) in anscheinend glatter Lederscheide mit konischem Messingstiefel mit Ortsknopf. - Blatt marginal leicht gebräunt, wenig stockfleckig (blass, kaum störend) untere linke Ecke mit sehr kleinem, schmalem Ausriss. Gesamthaft recht gutes Exemplar - - Keller Nr. 21/22 (p. 206); Barth 25705 u. Lipperheide Qf 5 (für den deutschsprachigen Titel) - Bildlegende in Deutsch und Französisch - Blatt u.r. bezeichnet 'Lith. Artistique Zurich (c. d. Frey & Conrad)', i.e. Lithogr. Kunstanstalt vorm. Frey & Conrad - Farbabbildung bei Léderrey 1929, p. 224 - Gezeigt wird wohl ein Festungssappeur, denn K. Egli (1912, Tabelle zu p. 222) listet bei den Genietruppen 'Festungssappeure mit doppelter Scheidentasche' für ein Bajonett und den 'Geniesäbel mit Scheide'. Gemäss Auskunft von Jürg Burlet (mit Verweis auf Schneider/Meier, Griffwaffen, 1971, p. 137) bezieht sich Egli auf den sog. Säbel "für die Genietruppen und die Festungssappeure. Gemeint ist das Faschinenmesser mit Sägerücken und Hartgummigriff, welches man sonst unter der Bezeichnung Ord. 1878 kennt. Bei den Festungssappeuren spricht man vom sog. 'Gotthardbesteck', weil zusätzlich noch ein Stichbajonett angeschnallt wurde." Die vorliegende Darstellung wurde jedoch um 1890 aufgenommen und zeigt ein nicht definitiv bestimmbares Modell insofern, als die eindeutig gerade (!) Parierstange und die Scheidengarnitur unzweifelhaft aus Messing sind, der Griff jedoch keinen Hinweis auf Gelbmetall gibt. Zu diesen Ungereimtheiten vgl. die Abbildungen in Schneider/Meier pp. 134-137, bzw. p. 161 f. für die Sägebajonette (Mod. 81 als sog. Spielleutesäbel) und die Liste in Egli 1912, p. 185 f. - "Die Truppeneinheit der Genietruppen ist, wie bei der Infanterie, die Kompagnie. Bei den Sappeuren werden Bataillone zu 4 Kompagnien [à 160 Mann] gebildet; diesen Bataillonen ist eine Reserve von großem Schanzzeug für den Gebrauch der Infanterie beigegeben." (Egli p. 110) - Das hier weniger differenziert abgebildete Gewehr der Genietruppen (ausser den Telegraphen- und Ballonpionieren) war das lange Repetiergewehr Mod. 89 (später 89/96) mit Kastenmagazin (und Dolchbajonett; s. Egli 1912, p. 197 u. Tabellen zu p. 199 u. 222). Das Infanteriegewehr vom relativ kleinen Kaliber 7.5 mm, System Schmidt-Rubin mit Gradzugverschluss, ersetzte ab 1889 das Vetterli-Repetiergewehr von 1868/1870 (vgl. u.a. Schneider 1968, p. 63 f.) - "Seit dem 19. Jahrhundert bezeichnet Genie in der Schweiz im engeren Sinn die Genietruppen, im weiteren Sinn aber die militärische Bautechnik zur Landesverteidigung. [.] Die Mannschaft der Genietruppen besteht aus Sappeuren und Pontonieren, dazu weiteren Spezialisten wie Mineuren, Infanterie- und Festungspionieren, Seilbahn- und Panzersappeuren, Baumaschinenführern sowie Tauchschwimmern. Zeitweise bezeichnete Genietruppen die technischen Truppen allgemein, so dass auch Eisenbahn-, Telegrafen-, Funker- und Ballonpioniere dazu gehörten. [.] In der Militärorganisation [MO] von 1874 wurden erstmals Geniebataillone gebildet und jeder Division eines unterstellt." (HLS) --Estoppeys Werk "ist etwas vom Besten aus dieser Zeit. Es zeigt uns detailgetreu die Uniformierung und Ausrüstung der Armee in den Ordonnanzen 1875 und 1888" (J. Burlet, private Mitt.) --WENN NICHT ANDERS GEWÜNSCHT, ERFOLGT DER VERSAND GEROLLT IM SPEZIALKARTON - Sprache: de, fr. Seller Inventory # MU101420
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