Mobilfunkstrahlen schädigen die Erbsubstanz von menschlichen Zellen – so die brisanten Ergebnisse von Studien einer Forschergruppe aus Wien mit deutscher und schweizerischer Beteiligung. Die Daten waren allerdings gefälscht, und Leser, Gutachter sowie Herausgeber von Fachzeitschriften wurden hinters Licht geführt. Alexander Lerchl, Biologieprofessor aus Bremen, wies die Fälschungen nach, und eine Untersuchungskommission bestätigte die Verdachtsmomente vollauf. Der angerichtete Schaden ist enorm. Viele Fragen zum Qualitätsmanagement in der Forschung müssen beantwortet werden. Die ganze Geschichte, hier zum ersten Mal erzählt, ist streckenweise spannender als ein Krimi und oft so absurd, dass man sie einem Krimiautor als viel zu unglaubwürdig nicht abkaufen würde. Dennoch ist alles wahr.
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Dr. Alexander Lerchl ist Professor für Biologie an der Bremer Jacobs-University. Nach seinem Studium in Marburg und Göttingen folgte ein Forschungsaufenthalt in den USA. An der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster war Lerchl über 10 Jahre am Institut für Reproduktionsmedizin tätig. Nach einer Vertretungsprofessur (Lehrstuhl für Zoologie) wurde er nach Bremen berufen. Seine Forschungsgebiete sind die Chronobiologie und die Erforschung biologischer Wirkungen von magnetischen und elektromagnetischen Feldern des Mobilfunks. Er ist Autor von über 100 wissenschaftlichen Fachveröffentlichungen und seit 2005 Mitglied des Ausschusses Nicht-ionisierende Strahlen der Deutschen Strahlenschutzkommission.
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