Die Studie untersucht erstmals deutschsprachig-judische Erzahltexte des 19. und fruhen 20. Jahrhunderts (u.a. von Leopold Kompert, Karl Emil Franzos, Nathan Samuely, Fritz Mauthner, Max Grunfeld, Eduard Kulke, Selig Schachnowitz, Theodor Herzl, Ernst Sommer, Karl Teller, Hugo Bettauer, Georg Hermann, Leopold Hichler, Sammy Gronemann). Das Forschungsinteresse gilt den Zusammenhangen zwischen Raum, Ort und Identitat, und wie diese in Novellen, Kurzgeschichten und Romanen narrativ entfaltet werden. Die zentrale Grundannahme bezieht sich darauf, dass die in den deutschsprachigen Landern entstehende sakulare judische Literatur dieser Zeit nicht nur als selbstbewusster Ausdruck asthetischer Produktion, sondern im Zuge der Debatten uber ein zeitgemasses judisches Selbstverstandnis auch als wichtiges Medium ausserliterarischer Sinnverstandigung zu verstehen ist, und zwar in einem Ausmass, das in der Literaturwissenschaft und Geschichtswissenschaft bisher zu wenig gewurdigt worden ist.
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