. 1836 edition. : ...das Letztere meist geeigneter ist, die Aufmerksamkeit zu spannen. Zuweilen wird die Lehre einer der handelnden Personen in den Mund gelegt, oft auch, wo sie durch die Erzählung schon deutlich genug ist, nicht ausdrücklich ausgesprochen. S. Lessing, S. 131. Herder, S. 143 tf. §. 244. Die äsopische Fabel führt die Thiere redend und handelnd ein, nicht um den Eindruck des Wunderbaren zu erregen, wie irrig behauptet worden ist, sondern vornehmlich weil die in einer festen Ordnung gegründeten Charaktere und Instincte der Thiere den Handlungen und Ereignissen aus der thierischen Sphäre das Ansehn einer Naturnothwendigkeit geben; daher der Mensch, welcher sich mit seinen Eigenthümlichkeiten und Mängeln in dem Spiegel der Thierwelt unbeleidigt wiedererkennt, auch die erzählten Fälle und ausgesprochenen Wahrheiten mit lebendiger Ueberzeugung auf sich und seinen Nächsten anzuwenden geneigt ist. Unter andern Vortheilen, welche die Fabel aus der Einführung der Thiere zieht, ist hervorzuheben, dafs durch die allgemein bekannte Natur der verschiedenen Thiere alle weitere Charakterisirung erspart, und die Darstellung vereinfacht wird, dafs ferner unsere Theilnahme an dem Thun und Leiden dieser geringern Geschöpfe nicht so lebendig ist, um unsere Aufmerksamkeit von der zum Grunde liegenden Lehre abziehen zu können, und dafs endlich in der Vergleichung thierischer mit menschlichen Vorfällen ein besonderes Vergnügen liegt. §. 245. Wenn diese Vortheile vollständig erreicht werden sollen, so müssen die Thiere in der Fabel ihren Naturund Kunsttrieben, ihrer ganzen Lebensweise gcmäfs, folglich als Thiere, handeln, und nur menschenähnlich. hr cigenthümlicher Wirkungskreis und Charakter mufs beibehalten, und nur ihr Instinct bis zur Aehnlichkcit der Vernunft gesteigert werden. Wo indessen, wie es bei vielen orientalischen Fabeln der Fall ist, die...
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