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20 cm Erste Auflage, 618,728,878,714 seiten. Leineneinband mit OU. gebrauchsspuren, einband an den kanten bestoßen,papiergebräunte seiten und schnitt, OU mit teils sehr starken läsuren. (AA239). "Man hat Kleists Leben mit Recht eine Tragödie genannt. Nicht etwa mit Recht, weil er nach einem qualvollen Leben sich selbst tötete. Sein Leben darf vielmehr in einem tieferen Sinne deshalb eine Tragödie genannt werden, weil er in einem furchtbaren Kampfe mit der Umwelt, unter den quälerischsten Widersprüchen seines Innern als ein Held unvergängliche Werke schuf und als ein Sieger unterlag. Beethovensche Musik begleitet seinen Untergang. Sein erhaben-unglückliches, an Katastrophen reiches Leben weist die Linie starrer Notwendigkeit auf, die als Endpunkt diesen oft mißdeuteten Tod haben mußte. Bei kaum einem ändern Dichter fällt sein Leben mit seiner Kunst so zusammen wie bei Kleist. Er ist der subjektivste, der persönlichste Künstler unter den Deutschen."Wilhelm Herzog.Leben und Werk Heinrich von Kleists haben auf seine Zeit und auf die Nachwelt eine zwiespältige, aber nachhaltige Wirkung ausgeübt. Die Zeitgenossen wurden durch die Gewaltsamkeit der Bilder, die Maßlosigkeit der Gefühlsausbriichc, die Kraßheit der Situationen, die Mißachtung schöner Kon-* ventionen mehr schockiert als durch die Kraft, die rhythmische Dynamik, die weiten dramatischen Spannungsbögen und die poetische Schönheit dieser Sprachc angezogen. Die Nachwirkung setzte spät ein. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, kam es erst am Ende des 19. Jahrhunderts zu einer stärkeren Resonanz auf die Dramen und Erzählungen, zu einer Zeit also, als im preußisch-deutschen Kaiserreich der Kapitalismus seine imperialistische Phase erreichte. So ist es nicht verwunderlich, daß vor allem jene Seiten im Werk Kleists akzentuiert wurden, die uns heute fragwürdig erscheinen, die nationalistischen Haßausbrüche seiner patriotischen Gedichte, die Barbarismen der "Hermannsschlacht" und die Idealisierung der Hohenzollern, vor allem des sogenannten Großen Kurfürsten in "Prinz Friedrich von Homburg". Andererseits fehlten auch nicht Widersadler, die an Goethe anknüpften, der in einer Rezension über "Ludwig Tiecks Dramaturgische Blätter" zu Kleist geschrieben hatte: "Mir erregte dieser Dichter, bei dem reinsten Vorsatz einer aufrichtigen Teilnahme, immer Schauder und Abscheu, wie ein von der Natur schön intentionierter Körper, der von einer unheilbaren Krankheit ergriffen wäre." Sie kehrten jedoch dieses Urteil ins Positive und sahen in Kleist einen Ahnherrn spätbürgerlicher Morbidität. Zugleich entdeckten aber auch in zunehmendem Maße bürgerlich-demokratische Schriftsteller den Dichter für sich. Sie zog das kompromißlose Ringen mit den Widersprüchen der Zeit an, das Beharren auf Recht und Gerechtigkeit und die schonungslose Kritik an feudalen Mißständen. Die Kühnheit der dramatischen Entwürfe würdigten mit unterschiedlichen Akzenten Dramatiker wie Gerhart Hauptmann, Frank Wede-kind, Carl Stemheim und Georg Kaiser. Die Genauigkeit der Beobachtung, die sprachliche Konzentration, verbunden mit weitgespannten, dramatisch gegliederten Satzperioden, in denen das Geschehen bei aller Knappheit der Mitteilung plastisch vor die Augen tritt, wurden Arnold Zweig, Franz Kafka und Alfred Döblin zum bewunderten Vorbild. Enthusiastisch pries Thomas Mann die künstlerische Vollendung des "Amphitryon". Die gegen die Väterwelt literarisch rebellierende junge Generation der Expressionisten fühlte sich dem Dichter verwandt, der aus der überkommenen Gesellschaft auszubrechen versucht hatte, und deutete den Freitod als letzte Konsequenz dieses Protestes. Ein Bekenntnis zu Kleist, die Hymne "Der Ringende", ist das erste poetische Werk, das Johannes R. Becher veröffentlichte. Nicht nur innerhalb der bürgerlichen Literatur und Kritik gab cs eine sehr widersprüchliche Aneignung und Bewertung Kleists, auch bei den der Arbeiterklasse verbundenen Schriftstellern und Kritikern zeichnen sich gegensätzliche . 3000 Gramm. Seller Inventory # 27023900
Bibliographic Details
Title: Werke und Briefe Band 1 Dramen DIE FAMILIE ...
Publisher: Aufbau-Verlag, Berlin ; Weimar
Publication Date: 1978
Binding: Leinen
Dust Jacket Condition: mit Schutzumschlag
Edition: 1. Aufl.
Store Description
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