Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Mannheim, Veranstaltung: Goethes Romane, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: "Hat der alte Hexenmeister Sich doch einmal wegbegeben! Und nun sollen seine Geister Auch nach meinem Willen leben. Seine Wort' und Werke Merkt ich und den Brauch, Und mit Geistesstärke Tu ich Wunder auch." In diesen Worten des kleinen Zauberlehrlings zeigt sich ein Schlüsselproblem des Dilettatismus. Der noch nicht zum Meister Gereifte ist aufgrund der Stärke seines Wollens überzeugt, selbst „Wunder" vollbringen und zaubern zu können, wie er es beim „Meister" gesehen hat. Dieses Unterfangen misslingt, wie es auch zahlreichen Dilettanten nicht möglich ist, eigene Kunstwerke zu vollenden. Die vorliegende Hausarbeit beleuchtet den Dilettantismus in Goethes Roman „Die Leiden des jungen Werther". Dabei wird vor allem auf die Ausführungen Vagets zurückgegriffen, der den Dilettanten charakterisiert: „Es sind Meschen, deren fein differenzierte Fähigkeit zum Empfinden an ihrer Unfähigkeit zum Tun zuschanden wird und die die subjektiven Bedingungen ihres Handelns mit objektiven verwechseln - kurz Menschen, die in permanenter Selbsttäuschung leben." Aus dieser Beschreibung geht hervor, dass sich das Phänomen der Selbsttäuschung nicht nur auf die bildenden Künste, sondern auch auf weitere Bereiche des Lebens erstreckt. In dieser Hausarbeit wird untersucht, inwieweit Werther durch seine Lektüre subjektive Empfindungen mit objektiver Wahrnehmung verwechselt. Zunächst erfolgt die Definition des Begriffs „Dilettantismus" (Kapitel 2), um die Verwendung des Ausdrucks in der Arbeit zu erläutern. Danach gehe ich auf die Wahrnehmungstäuschungen Werthers ein, der die Natur durch die Literatur gefiltert rezipiert (Kapitel 3). Hier geschieht also eine Verwechslung der nur scheinbar eigenen Gefühle und Wahrnehmungen mit fremden. Aber ist die künstlerische Unfähigkeit Werthe
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