Welche Bedeutung hat die Schwelle in den christlichen Bildkulturen des Mittelalters? An zwei Schwerpunkten geht die Autorin dieser Frage nach: Zum einen analysiert sie Bildmotive des Ubergangs wie Tur, Leiter und Hohleneingang, zum anderen Bilder an Ubergangen mittelalterlicher Kirchengebaude wie Portale, Bilderturen und Chorabschrankungen. Es zeigt sich, dass jeweils die Perspektive der Wahrnehmung eine wesentliche Rolle spielt. Wo Schwellenmotive den Betrachtern Einsehbarkeit und Betretbarkeit von Bildraumen vermitteln, fordern Bilder an Schwellen bewegte Betrachter. Durch eine Funktionalisierung des derzeitigen Schwellenbegriffs der Kulturwissenschaften fur das Mittelalter lasst sich somit die Zentralitat raumlicher Strukturen fur die mittelalterliche (Bild-)Wahrnehmung aufzeigen.
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