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Straßburg, Lorenz u. Schuler, 1781-84. Folio. X S., 2146 Sp. (fortlaufend paginiert). Mit 1 gestochenen Kopfvignette (wiederholt). Leder d. Zeit mit Rückenvergoldung u. je zwei farbigen Rückenschildern (berieben, Ecken u. Kanten bestoßen, wenige Wurmspuren). Erste Ausgabe. - Wichtiges mittelhochdeutsch-lateinisches Wörterbuch unter besonderer, aber keineswegs ausschließlicher Berücksichtigung des Schwäbischen. Manche Zitate beziehen sich auf inzwischen verloren gegangene Handschriften, so die aus Hartmanns Gregorius. Den Grundstock bildet die Lebensarbeit des Straßburgers J. G. Scherz. Aber erst durch Oberlins Zutaten hat das Werk die eigentümliche Stellung erhalten, die es in der Geschichte der altdeutschen Studien einnimmt. In der Zwischenzeit seit Scherzens Tod (1754) hatten die Schweizer Bodmer, Breitinger und Müller wichtige Quellentexte mittelhochdeutscher Poesie publiziert. Vergleicht man nun "das Scherz-Oberlinsche Glossar mit dem nur 25 Jahre früher erschienenen Haltausschen, so erkennen wir sofort den augenfälligen Unterschied. Bei Haltaus ist es abgesehen auf die Erklärung von Urkunden und anderen Rechtsdenkmälern . Ganz anders Oberlin. Er benutzt nicht nur die herausgegebenen mittelhochdeutschen Dichter, und zwar Schritt haltend mit den Veröfentlichungen im zweiten Band auch Müllers Nibelungen und Heinrich von Veldeck und Casparions Wilhelm von Oranse, sondern es ist ihm auch ausdrücklich darum zu tun, ein Hilfsmittel zum Verständnis dieser Dichtungen zu bieten . So war ein Anfang gemacht, den Freunden der mittelhochdeutschen Dichtung wenigstens ein lexikalisches Hülfsmittel zu bieten. Dies wurde auch von den Zeitgenossen und der nächstfolgenden Generation dankbar anerkannt, und unter den Subskribenten . finden wir Herder und Wieland" (Raumer, Gesch. d. germ. Philologie 265). - ADB 24, 99; Zaunmüller 85; Arens, Sprachwissenschaft 159. - Gering gebräunt u. stockfleckig. Seller Inventory # 635431
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