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304 S. (K2030). Das Kreuz des Südens.dem schauerlichen Haupt Leviathans gleich erhebt sich das Kap aus schäumender Brandung. Cabo tormentoso, fluchte der Seefahrer, der es zuerst mit ramponiertem Schiff umsegelte. Er sollte für seinen König den Weg nach Osten suchen, doch Woche um Woche blieb die trotzige Küste des dunklen Erdteils vor ihm als eine senkrecht aufragende, endlose, vermaledeite Schranke seinem Willen, sie ließ ihn weit und weiter südwärts treiben, als solle er zur Unterwelt und in die Hölle fahren.Cabo tormentoso, fluchte der Schiffer. Breitbeinig auf Deck stehend, überschrie er tausend Teufel. Cabo tormentoso, ein Name wie ein Fluch.Sein König, dem er später Meldung brachte, saß wie im Traum. Er träumte von Spezereien und Gewürz: von Indiens duftendem Gold. Mochte der Weg zu diesem Gold auch durch die Hölle gehen, wie jener Kerl berichtete; Schiffe waren billig, Männer auch. Er stand auf von seinem Thron und befahl, nicht Sturmkap sollte der Felsen heißen, sondern Kap der Guten Hoffnung.Es geschah nach seinem Willen, der Name blieb.Heimtückisch hat der Orkan in kurzer Sommernacht die Halbinsel überfallen.Diese Nacht hätte hell sein müssen; eine sanfte Dämmerung, die den alten Tag vom kommenden scheidet. Aber der Sturm greift unerwartet aus Westen an und dröhnt gegen die Felsen. Kreischende Vögel jagt er über die kleinen erschrockenen Städte und die tief sich neigenden Bäume der Halbinsel hin. Wer nicht rechtzeitig hinabtaumelt, den bläst er ostwärts, rettungslos in den Tod. Die Bai saugt, ein schwarzbrodelnder Kolk, die Opfer ein. Hinter ihr schäumen endlos die Fluten des Ozeans. Im ganzen Süden ist die Nacht erwacht. Von der Hochebene des Tafelbergs aus stürmen scharfe Windstöße um die Teufelspitze. Die Zwölf Apostel, emporgeschreckt, starren entsetzt ins Dunkel. Sie haben ihr feierliches Schweigen gebrochen, sie brüllen einander, von Schlucht zu Schlucht, durch den Aufruhr zu. Von Muizenberg und Vischhoek bis zu den letzten Hütten der Smitswinkelbai zittern blasse, erschrockene Lichter im Sturm. Das Vieh in den Ställen drängt sich zusammen und brüllt, in den niederen Kammern horchen die Menschen auf das Krachen der Deckenbalken und das Klirren der kleinen Scheiben. Steil führt der Weg empor hinter dem letzten Licht, dem Ende zu. Dort in der gottverlassenen, donnernden Nacht liegt der äußerste Punkt des Südens: das Kap.»Schiffer, das heißt Gott versuchen/« Und van der Decken: »Das tu' ich, beisetzen alles, ums Segel heißt, beisetzen/« Der Wind springt um, jetzt heult der Sturm aus Süden und jagt den Ostindienfahrer zurück in die Bucht. Der Schiffer tobt und gibt Befehl zu lavieren: »Segel heißen an Steuerbord, schnell, Segel heißen, oder ich will verdammt sein!« Die Wogen stürmen heran, Sturzseen gehen über den Bug. Die Seeleute waten im Wasser und jammern: »Schiffer, tu's nicht, Gott wird uns verlassen« Van der Decken brüllt: »Soll er es doch, dann bin ich endlich allein Schiffer auf meinem Schiff« Da bersten im Süden die Wolken, aus schimmernden Sternen erstrahlt ein Kreuz. Das Schiffsvolk sinkt in die Knie, Sankt Elmsfeuer läßt die Spitzen der drei Masten aufflammen, wie die Kreuze auf Golgatha. Sie stammeln das Vaterunser. Aber van der Decken zieht seine Pistole, zielt sorgfältig auf das Sternenkreuz und drückt ab. Gelähmt sinkt ihm der Arm am Körper herab, die Pistole poltert auf Deck. Weiß blitzt es längs Masten und Want. Das Schiff tanzt seinen Totentanz mit den stürmenden Wogen. Van der Decken brüllt: »Nimm uns mit, Verdammnis, nimm uns mit, an Backbord, an Lee, und wenn ich hier lavieren muß bis in alle Ewigkeit«--Da erschallt eine Stimme aus den Sternen: »So tu's!«Der Donner rollt und spricht ein dröhnendes Amen.In einsamer Raserei tobt es über dem Meer. Sturzseen rollen blindwütig heran, gleich sturmlaufenden Bergketten. Zwischen den mächtigen Flügelschlägen des Orkans flackert ein bleicher Mond.Im unbestimmten Licht von Westen her, aus dem Atlantik, erscheint ein weißes . 800 Gramm. Seller Inventory # 14007
Bibliographic Details
Title: Vom Südkreuz zum Polarstern ein Roman von ...
Publisher: Franckh'sche Verlagshandlung Stuttgart
Publication Date: 1939
Binding: Leinen
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