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21 cm Knabes Jugendbücherei. 127 S. Halbleineneinband. gebrauchsspuren,einband an den kanten bestoßen,stark papiergebräunte und gebrauchsspurige seiten, (AB1698). O-Titel: Min datter Lisbet Ein Reichswehrauto.wir standen bei der schiefen Säule am Steinaer Schulweg und schauten zum Alten Mal. Abendliche Spätsommerkühle wehte. Über den Furtwiesen sammelten sich Stare. Sie zählten schon zu vielen Tausenden. Wie riesige schwirrende Wolken wehten sie umher, senkten sich, brausten empor, fielen wieder herab, machten eine neue weite Schwenkung. Das ging so wohl eine halbe Stunde, und immer noch fanden sich Schwärme aus allen Himmelsrichtungen ein. Wir sprachen kaum, so schön war es anzusehen.Nach erneutem Hochbrausen flogen die Stare übers Alte Mal, stürzten plötzlich steil herunter und fielen ins Schilf ein, wo sie lärmend ihre Schlafplätze suchten. Am wolkenlosen Septemberhimmel war kein einziger Vogel mehr. «In vier Wochen ziehen sie ganz fort", sagte Helmut Erbe. "Der Herbst kommt." Ich war müde vom Stöckeroden, verspürte aber keine Lust zum Nachhausegehen. Die Nebelschwaden vorm Wald stimmten mich traurig.Langsam trotteten wir dem Dorf zu. Ich ging trotz der Kühle noch barfuß. Helmut hatte Sandalen an. Er sprach vom Drachenbauen, doch interessierte mich das kaum, da ich nicht wußte, woher ich Geld für Packpapier und Bindfaden hätte nehmen sollen."Wenn die Stare nachts alle auffliegen, das möchte ich einmal sehen", sagte ich. "Sehen?" erwiderte Helmut. "Da müßte heller Mond sein. Aber die suchen sich ihre Plätze ja eben im Schilf, überm Wasser, dort stört sie nichts." "Ein Fuchs vielleicht."Der schleicht sich doch niemals an, hätte sicher Angst vor dem Lärm der Stare."Wie das in der Tierwelt so eingerichtet ist", sagte ich ein wenig ärgerlich, weil ich nicht selbst daraufgekommen war.Schweigend gingen wir bis ans erste Gehöft."Hast du Thedor Zwelft gestern oder heute gesehen?" fragte ich. "Gestern, beim Dorfladen. Er machte, ein saures Gesicht." "Der Jagdpächter läßt ihm keine Ruhe. Thedor soll immer noch fort von Walda, damit er den dicken Direktor nicht bei der Jagd stört." Wir hatten geglaubt, daß Theodor Zwelfts Wohnrecht in Walda zukünftig unangefochten bliebe, da er ja im Frühling die Armbrust nicht aus der Tischlerwerkstatt von Helmut Erbes Vater gestohlen hatte. Diese Beschuldigung hatte dem Jagdpächter und einigen anderen Leuten aus Walda dazu dienen sollen, Theodor endlich loszuwerden. Siegfried Dülken, dem wirklichen Dieb und Einbrecher von der Großenbande, war gar nichts geschehen."Augen und Ohren müssen wir immer offenhalten, Helmut", sagte ich. "Habe ich dir eigentlich schon von dem Hexenring erzählt? Nein. Hör zu! Mitte August war ich auf unserer Luchwiese, wollte nach den Kürbissen sehen. Da schob Thedor sein Fahrrad aus den Fichten, hatte eine Hucke Waldgras auf dem Gepäckträger. Na, wir unterhalten uns ein bißchen, dann fragt er, ob ich schon einen Hexenring gesehen hätte.Nein. ,Komm mit!' Wir gingen ans Wiesenende. Dort lag Rehlosung, so kleine schwarzgrüne Beeren, ich hatte sie erst für Schnecken gehalten. Thedor zeigte auf Nachbars Wiese. ,Na, siehst du?' Nein, sage ich. ,Guck ins Gras!' Ein ausgetretener kleiner Kreis, das war der Hexenring."Kannitverstan", meinte Helmut; wir hatten in der Schule gerade die Geschichte von Johann Peter Hebel gelesen, in der ein deutscher Handwerksbursche nach Amsterdam kommt, wo ihm alle Menschen mit "Kannitverstan" antworten. "Wirstgleichverstan", sagte ich. "Hexen gibt's nicht, ist ja klar. Ich gucke mir den Kreis näher an: viele Abdrücke von Rehhufen."Weiter!" drängte Helmut."Da hatte ein Bock eine Ricke getrieben, immer im Kreis herum, das macht er in der Brunftzeit, so von Mitte Juli bis August eben, wenn die Böcke hinter den Ricken her sind. Im Walde hetzen sie sie kreuz und quer." Wir wußten, was das zu bedeuten hatte, aber es war uns durch den ständigen Umgang mit Tieren so natürlich, daß wir keine Erörterungen weiter daran knüpften. . 300 Gramm. Seller Inventory # 592130752
Bibliographic Details
Title: Das Ende des Wilderers ein Mädchen von 17 ...
Publisher: Gebr. Knabe Verlag, Weimar
Publication Date: 1972
Binding: Halbleinen
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